Das Wort Fronleichnam kommt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet “Leib des Herrn”. Um den geht es auch, denn offiziell ist an diesem Tag das “Hochfest des Leibes und Blutes Christi”, also der gewandelten Gaben von Brot und Wein. In ihnen ist Gott uns in besonderer Weise nahe.
Beim letzten Abendmahl feierte Jesus mit seinen Freunden das jüdische Pessahmahl. Er nahm das Brot, sprach den Segen, brach es und reichte es seinen Freunden: “Nehmt und esst, das ist mein Leib für euch.” Ebenso sprach er den Segen über den Wein: “Nehmt und trinkt. Das ist mein Blut für euch. Sooft ihr das tut, denkt an mich.”
Das Fest geht zurück auf das 13. Jahrhundert. Die Klosterschwester Juliana von Lüttich sah im Traum den Mond mit einem dunklen Fleck. Man hat das so gedeutet, dass im Kirchenjahr (dem Mond) ein Fest zu Ehren des Altarsakramentes fehle. In Lüttich wurde es 1246 das erste Mal gefeiert. Papst Urban IV. erklärte es 1264 zum allgemeinen kirchlichen Fest.
Noch heute ziehen die Gläubigen an diesem Tag nach einer Messfeier in einer Prozession durch den Ort. Dabei trägt der Priester ein “Zeigegefäß” mit einer Hostie, die Monstranz (lat.: monstrare = zeigen). Damit wird allen Menschen gezeigt: Gott ist ganz nah bei uns, er ist mitten in der Welt.